Pforzheimer Kurier, vom 1/7/1992
Beifallsstürme in der Stadthalle
Junger Künstler begeisterte sein Publikum
Der italienische Pianist Bacchetti konzertierte mit dem Südwestdeutschen Kammerorchester
Solche heftigen Beifallsstürme hörte man in der Stadthalle Pforzheim nur selten, aber am Sonntag abend schienen die Besucher des Konzertes des Südwestdeutschen Kammerorchesters förmlich aus dem Häuschen zu geraten. Anlaß der Begeisterung war das meisterhafte Spiel des blutjungen Pianisten aus Italien, Andrea Bacchetti. Seine absolut perfekte und von hochst erstaunlicher intellektueller Durchdringung des Beethoven-Werkes geprägte Interpretation riß die Pforzheimer Musikfreunde von den Stühlen. Und auch das Südwestdeutsche Kammerorchester unter seinem Dirigenten Vladislav Czarnecki hatte am Sonntag einen Glanztag. Man begann mit einer selten gespielten Komposition eines deutschen Spätromantikers der Serenade für Streichorchester opus 24 von Julius Klengel, der von 1859 bis 1933 lebte. Das viersätzige Werk wurde mit. heller streicherischer Klangfülle dargeboten. Vor allem der zweite Satz, das Arioso, erfuhr eine außerordentlich zarte und feinfühlige Ausführung durch das Südwestdeutsche Kammerorchester Pforzheim. Vladislav Czarnecki wählte klug die Tempi und erweckte damit die schwelgerische Melodik des Werkes. Es war ein genußvoller Auftakt für dies sehr überzeugende Konzert. Der Auftritt des italienischen Pianisten Andrea Bacchetti, 1977 in der Nähe von Genua geboren, in der Stadthalle Pforzheim gestaltete sich sehr schnell, man möchte sagen, gleich nach den ersten Anschlägen seines Soloparts im Klavierkonzert Nummer zwei in B-Dur, opus 19, von Ludwig van Beethoven, zu einer musikalischen Sensation. Was man da hörte, war eigentlich unfaßbar, denn der junge Künstler entfaltete in seinem Spiel genau das, was die Größe Beethovenscher Kompositionen ausmacht: Expressivität, Leidenschaft und Vitalität. An einem genialen Werk des Klassikers, an das manch älterer und erfahrener Pianist nur mit großem Respekt herangeht, bewies Andrea Bacchetti sein überragendes Talent. Sein Anschlag erscheint zuweilen sehr resolut und jugendlich ungebändigt, aber der 15jährige Künstler nutzt diese Eigenschaften seines Vortrages, um ein Höchtmaß an Ausdrucksfülle und Bewegtheit daraus wachsen zu lassen. Andererseits hörte man nur selten eine beseeltere Ausführung des Adagios in Beethovens zweitem Klavierkonzert, wie jene des jungen Italieners. Im Rondo entfaltete Andrea Bacchetti schließlich ein wahres Feuerwerk. Sein Spiel glitzerte und sprühte in leuchtenden Klangfarben. Damit vereinnahmte das Wunderkind am Flügel alle Herzen im Saal. Weil der Applaus nicht enden wollte, bot Andrea Bacchetti den begeisterten Pforzheimern zwei umfängliche Zugaben. Bei alledem darf man natürlich nicht die Leistung des Südwestdeutschen Kammerorchesters Pforzheim und die umsichtige Führung durch Vladislav Czarnecki vergessen. Der akzentreiche Eigenpart des Orchesters wurde sehr ausgewogen.und transparent ausgeführt. Das fein abgestimmte Zusammenwirken mit dem Solisten ließ einen hochgradig beglückenden Hörgenuß entstehen. Ähnlich verhielt es sich auch bei der Sinfonia Nummer 83, genannt "La Poule", von Joseph Haydn. Mit frischer Musizierlust gingen die Mitglieder des Südwestdeutschen Kammerorchesters Pforzheim ans Werk. Sehr kontrastreich wurden die unterschiedlichen Charaktere der vier Sätze des Werkes interpretiert.
Junger Künstler begeisterte sein Publikum
Der italienische Pianist Bacchetti konzertierte mit dem Südwestdeutschen Kammerorchester
Solche heftigen Beifallsstürme hörte man in der Stadthalle Pforzheim nur selten, aber am Sonntag abend schienen die Besucher des Konzertes des Südwestdeutschen Kammerorchesters förmlich aus dem Häuschen zu geraten. Anlaß der Begeisterung war das meisterhafte Spiel des blutjungen Pianisten aus Italien, Andrea Bacchetti. Seine absolut perfekte und von hochst erstaunlicher intellektueller Durchdringung des Beethoven-Werkes geprägte Interpretation riß die Pforzheimer Musikfreunde von den Stühlen. Und auch das Südwestdeutsche Kammerorchester unter seinem Dirigenten Vladislav Czarnecki hatte am Sonntag einen Glanztag. Man begann mit einer selten gespielten Komposition eines deutschen Spätromantikers der Serenade für Streichorchester opus 24 von Julius Klengel, der von 1859 bis 1933 lebte. Das viersätzige Werk wurde mit. heller streicherischer Klangfülle dargeboten. Vor allem der zweite Satz, das Arioso, erfuhr eine außerordentlich zarte und feinfühlige Ausführung durch das Südwestdeutsche Kammerorchester Pforzheim. Vladislav Czarnecki wählte klug die Tempi und erweckte damit die schwelgerische Melodik des Werkes. Es war ein genußvoller Auftakt für dies sehr überzeugende Konzert. Der Auftritt des italienischen Pianisten Andrea Bacchetti, 1977 in der Nähe von Genua geboren, in der Stadthalle Pforzheim gestaltete sich sehr schnell, man möchte sagen, gleich nach den ersten Anschlägen seines Soloparts im Klavierkonzert Nummer zwei in B-Dur, opus 19, von Ludwig van Beethoven, zu einer musikalischen Sensation. Was man da hörte, war eigentlich unfaßbar, denn der junge Künstler entfaltete in seinem Spiel genau das, was die Größe Beethovenscher Kompositionen ausmacht: Expressivität, Leidenschaft und Vitalität. An einem genialen Werk des Klassikers, an das manch älterer und erfahrener Pianist nur mit großem Respekt herangeht, bewies Andrea Bacchetti sein überragendes Talent. Sein Anschlag erscheint zuweilen sehr resolut und jugendlich ungebändigt, aber der 15jährige Künstler nutzt diese Eigenschaften seines Vortrages, um ein Höchtmaß an Ausdrucksfülle und Bewegtheit daraus wachsen zu lassen. Andererseits hörte man nur selten eine beseeltere Ausführung des Adagios in Beethovens zweitem Klavierkonzert, wie jene des jungen Italieners. Im Rondo entfaltete Andrea Bacchetti schließlich ein wahres Feuerwerk. Sein Spiel glitzerte und sprühte in leuchtenden Klangfarben. Damit vereinnahmte das Wunderkind am Flügel alle Herzen im Saal. Weil der Applaus nicht enden wollte, bot Andrea Bacchetti den begeisterten Pforzheimern zwei umfängliche Zugaben. Bei alledem darf man natürlich nicht die Leistung des Südwestdeutschen Kammerorchesters Pforzheim und die umsichtige Führung durch Vladislav Czarnecki vergessen. Der akzentreiche Eigenpart des Orchesters wurde sehr ausgewogen.und transparent ausgeführt. Das fein abgestimmte Zusammenwirken mit dem Solisten ließ einen hochgradig beglückenden Hörgenuß entstehen. Ähnlich verhielt es sich auch bei der Sinfonia Nummer 83, genannt "La Poule", von Joseph Haydn. Mit frischer Musizierlust gingen die Mitglieder des Südwestdeutschen Kammerorchesters Pforzheim ans Werk. Sehr kontrastreich wurden die unterschiedlichen Charaktere der vier Sätze des Werkes interpretiert.
Rudolf Wesner
Uragano di applausi nel salone delle feste
Giovane artista entusiasmò il suo pubblico
Il pianista italiano Bacchetti ha eseguito un concerto con l'orchestra da Camera della Germania sud-occidentale
Così scroscianti applausi si son sentiti solo raramente nel salone delle feste di Pforzheim; ma domenica sera il pubblico presente nella sala di concerto, ove l'orchestra da camera ha eseguito il suo programma, sembrava impazzito. Oggetto di questo entusiasmo è stata la magistrale esecuzione del giovanissimo pianista italiano Andrea Bacchetti. La sua interpretazione, assolutamente perfetta ed improntata ad una resa stupefacentemente penetrante dell'opera di Beethoven, ha per così dire strappato gli amici della musica di Pforzheim dalle loro poltrone. Ed anche l'orchestra da camera della Germania sud-occidentale diretta da Vladislav Czarnecki, ha avuto domenica una giornata di splendore. Si è incominciato con una composizione raramente eseguita di un tardo romantico tedesco, la serenata per orchestra d'archi opera 24 di Julius Klengel, che visse dal 1859 al 1933. L'opera, in 4 movimenti, è stata eseguita dagli archi con chiara pienezza di suono. Soprattutto il secondo movimento, arioso, è stato eseguito dall'orchestra in modo straordinariamente dolce e delicato. Vladislav Czarnecki ha. scelto abilmente i tempi ed ha rivelato con ciò la voluttuosa melodicità dell'opera. E' stato un delizioso inizio per questo convincente concerto. L'entrata in scena del pianista italiano Andrea Bacchetti (nato nel 1977 nei dintorni di Genova), quale solista nel concerto per pianoforte ed orchestra n° 2 in si bem. magg. op. 19 di L. van Beethoven, fin dalle prime battute ha comunicato una profonda emozione musicale. Ciò che si è ascoltato è apparso addirittura inconcepibile, poiché il giovane artista nella sua interpretazione è riuscito ad esprimere tutto ciò che fa la grandezza delle opere di Beethoven: l'espressività, la passione, la vitalità. Eseguendo un lavoro di questo classico, al quale si avvicinano con grande rispetto pianisti più anziani di grande capacità ed esperienza, Andrea Bacchetti ha dimostrato il suo superiore talento. Il suo tocco appare talvolta assai risoluto e forse giovanilmente impetuoso, ma il quindicenne artista utilizza queste qualità della sua esecuzione per suscitare al massimo grado la pienezza espressiva e la commozione. D'altra parte si è ascoltato solo raramente una esecuzione deIl'adagio del secondo concerto di Beethoven così ricca di anima. come questa del giovane italiano. Nel rondò Andrea Bacchetti ci ha fatto assistere ad un vero gioco pirotecnico: fu uno scintillio e uno sprizzare di policroma fantasia di suoni. In questo momento del concerto il ragazzo prodigio ha conquistato tutti i cuori della sala e, poiché l'applauso non voleva finire, egli ha offerto agli entusiasti abitanti di Pforzheim due splendidi bis.
Giovane artista entusiasmò il suo pubblico
Il pianista italiano Bacchetti ha eseguito un concerto con l'orchestra da Camera della Germania sud-occidentale
Così scroscianti applausi si son sentiti solo raramente nel salone delle feste di Pforzheim; ma domenica sera il pubblico presente nella sala di concerto, ove l'orchestra da camera ha eseguito il suo programma, sembrava impazzito. Oggetto di questo entusiasmo è stata la magistrale esecuzione del giovanissimo pianista italiano Andrea Bacchetti. La sua interpretazione, assolutamente perfetta ed improntata ad una resa stupefacentemente penetrante dell'opera di Beethoven, ha per così dire strappato gli amici della musica di Pforzheim dalle loro poltrone. Ed anche l'orchestra da camera della Germania sud-occidentale diretta da Vladislav Czarnecki, ha avuto domenica una giornata di splendore. Si è incominciato con una composizione raramente eseguita di un tardo romantico tedesco, la serenata per orchestra d'archi opera 24 di Julius Klengel, che visse dal 1859 al 1933. L'opera, in 4 movimenti, è stata eseguita dagli archi con chiara pienezza di suono. Soprattutto il secondo movimento, arioso, è stato eseguito dall'orchestra in modo straordinariamente dolce e delicato. Vladislav Czarnecki ha. scelto abilmente i tempi ed ha rivelato con ciò la voluttuosa melodicità dell'opera. E' stato un delizioso inizio per questo convincente concerto. L'entrata in scena del pianista italiano Andrea Bacchetti (nato nel 1977 nei dintorni di Genova), quale solista nel concerto per pianoforte ed orchestra n° 2 in si bem. magg. op. 19 di L. van Beethoven, fin dalle prime battute ha comunicato una profonda emozione musicale. Ciò che si è ascoltato è apparso addirittura inconcepibile, poiché il giovane artista nella sua interpretazione è riuscito ad esprimere tutto ciò che fa la grandezza delle opere di Beethoven: l'espressività, la passione, la vitalità. Eseguendo un lavoro di questo classico, al quale si avvicinano con grande rispetto pianisti più anziani di grande capacità ed esperienza, Andrea Bacchetti ha dimostrato il suo superiore talento. Il suo tocco appare talvolta assai risoluto e forse giovanilmente impetuoso, ma il quindicenne artista utilizza queste qualità della sua esecuzione per suscitare al massimo grado la pienezza espressiva e la commozione. D'altra parte si è ascoltato solo raramente una esecuzione deIl'adagio del secondo concerto di Beethoven così ricca di anima. come questa del giovane italiano. Nel rondò Andrea Bacchetti ci ha fatto assistere ad un vero gioco pirotecnico: fu uno scintillio e uno sprizzare di policroma fantasia di suoni. In questo momento del concerto il ragazzo prodigio ha conquistato tutti i cuori della sala e, poiché l'applauso non voleva finire, egli ha offerto agli entusiasti abitanti di Pforzheim due splendidi bis.
Rudolf Wesner